Paartherapie

Niemand ist zu Beginn einer Paarbeziehung beziehungsfähig –
das werden wir erst in der Beziehung selbst.

David Schnarch
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Eine Paarbeziehung zufriedenstellend und über weite Strecken harmonisch zu gestalten, stellt sich oft als Gesamtkunstwerk dar, vor dem ich größten Respekt habe.

Sicherlich ist die Liebe zwischen zwei Partnern die Essenz einer Beziehung, das, was das Paar auf der Herzensebene zusammenhält. Allerdings gibt die Liebe nur, sie fragt nicht nach Ausgleich, wer den Abwasch erledigt oder das Geld verdient. Von daher gehört zu jeder Liebesbeziehung auch die Partnerschaft mit ihren Regeln von Geben und Nehmen und das Verhandeln unterschiedlicher Bedürfnisse.

Die Balance zwischen Liebe und Partnerschaft zu halten, ist für moderne Paare eine nicht unerhebliche Herausforderung. Das Happy End in Liebesfilmen endet meistens damit, wie sich ein Paar findet, beschreibt aber weniger, wie dieses Paar zusammen lebt und mit welchen Konflikten und Krisen es im Alltag umgehen lernen muss.

Dabei kommt fast jedes Paar im Laufe seiner Beziehung in eine oder mehrere Krisen, und diese können unterschiedliche Ursachen haben. In der Regel wurden die Strategien zu kommunizieren, die Bedürfnisse in Kontakt zu bringen und Konflikte zu lösen, in der Kindheit erlernt. Dabei haben die Eltern in ihrer Vorbildfunktion eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Wurden Konflikte als Gewalt erlebt oder wurde in der Familie geschwiegen und Dinge gar nicht angesprochen? Wie unsicher haben sich die Partner in ihrer Kindheit im Kontakt mit ihren Eltern gefühlt und wünschen sie sich diese Sicherheit nun bewusst oder unbewusst von der partnerschaftlichen Beziehung? Wenn Konflikte unüberwindbar scheinen, liegen oft entwicklungstraumatische Erfahrungen in der Kindheit vor wie permanente Zurückweisung, Nichtkontakt, Demütgung und mangelnde Einstimmung der Eltern auf das Kind. All das kann eine Rolle spielen in der gegenwärtigen Partnerschaft, und dann begegnen sich zwei jüngere Ichs, die erfolglos versuchen, diese Konflkte auf einer frühen Ebene zu lösen. Von daher werfe ich in solchen Fällen immer auch einen traumasensiblen Blick auf den unlösbar scheinenden Konflikt, den ein Paar mitbringt.

Manchmal geht aber auch ein Zyklus zu Ende und es muss geschaut werden, ob die Beziehung, so wie sie bisher gelebt wurde, noch zukunftsfähig für die nächste Phase ist und was es ggf. dafür braucht. Krisen in Paarbeziehungen können, obwohl es meistens erstmal nicht so erscheint, eine Wachstumschance darstellen, sich den eigenen Entwicklungsthemen zu widmen und nach und nach zu lernen, eine neue konstruktivere Form der Partnerschaft zu aufzubauen.

Ich biete Paaren an, die verbindenden und trennenden Punkte herauszuarbeiten und sie dabei zu unterstützen, kreative Lösungen für die Zukunft zu finden.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass bei mir heterosexuelle und gleichgeschlechtliche Paare ebenso willkommen sind wie bisexuelle, transsexuelle oder offene Partnerschaften.

Was ist eine Paarberatung oder Paartherapie? Was ist der Unterschied?

Paartherapie

Es gibt keine festgelegte Definition von Paarberatung und Paartherapie. Vielleicht kann man es so ausdrücken: Wenn ein Paar sich für eine Paartherapie entscheidet, will es möglicherweise tiefer gehen als bei einer Beratung. Die meisten Therapeuten verwenden deshalb den Begriff der Paartherapie, wenn es sich um einen längeren Prozess handelt. Dem schließen wir uns grundsätzlich an.
Manche Paare mögen aber den Ausdruck Paarberatung lieber als Paartherapie, weil Therapie suggerieren könnte, dass eine Krankheit vorliegt.
Von daher entscheiden Sie selbst, welcher Begriff Ihnen besser zusagt.

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Mit welchen Methoden arbeite ich?

In meiner Praxis arbeite ich mit den Methoden der systemischen Beratung und Therapie. Die systemische Therapie schaut auf die Paarbeziehung als Gesamtsystem, wer dazu gehört, wie dieses System bisher funktioniert hat bzw. wo und warum es Konflikte gibt. Der Berater/Therapeut ermöglicht durch bestimmte Fragestellungen, das Paar dazu anzuregen, einen neuen und lösungsermöglichenden Blick auf sich und die Beziehung zu werfen. Das kann in Form von Gesprächstherapie geschehen oder mit anderen kreativen Methoden, z.B. Elementen aus der Aufstellungs- und Ritualarbeit. Zudem schaue ich auch als Traumatherapeutin auf die Beziehung, wenn es Hinweise gibt, dass Traumata und Entwicklungstraumata bei einem oder beiden Partner aus der Kindheit vorliegen und sich ggf. retraumatisierende Erfahrungen in der gegenwäritgen Beziehung wiederholen und biete bei Bedarf Einzelsitzungen an. Steht das Thema Paarkommunikation im Vordergrund, arbeite ich vor allem mit den Medthoden der transparenten Kommunikation und der gewaltfreien Kommunikation.

Wann sollte ein Paar eine Paarberatung oder Paartherapie in Anspruch nehmen?

Viele Paare kommen erst in Beratung/Therapie, wenn es schon kurz vor 12 Uhr ist. Das ist gut zu verstehen, denn wer gesteht sich schon gerne ein, dass er oder sie mit einem Problem nicht fertig wird und Unterstützung braucht. Krisen in Paarbeziehungen werden auch oft als persönliches Versagen erlebt, weil man es nicht schafft, mit dem Menschen, den man liebt oder geliebt hat, konfliktfrei zusammen zu leben. Insofern versuchen Paare alles Mögliche, ihre Themen selbst zu lösen. Erst wenn das nicht gelingt, nehmen sie Hilfe in Anspruch.
Ich lade Sie ein, schon um 10 vor 12 Uhr vorbei zu schauen. Manchmal bedarf es dann nur weniger Sitzungen, um ein Thema zu klären oder zu lösen.

Die generellen Voraussetzungen für eine Paarberatung oder Paartherapie sind:

  • ein Thema als Konflikt zu erleben bzw. zu empfinden,
  • den Konflikt mit seinen Hintergründen verstehen zu wollen,
  • dem Thema möglicherweise einen Sinn abgewinnen zu können
  • und die Bereitschaft, etwas anders zu machen als zuvor.

Welche Themen können angesprochen werden?

Es gibt keine Tabuthemen in der Paarberatung oder Paartherapie, es sei denn, Sie als Paar möchten über bestimmte Themen nicht sprechen. Einige der Themen, die in Paarbeziehungen auftauchen, sind hier stichwortartig zusammengestellt. Häufige Konfliktfelder sind:

  • Kommunikationsprobleme
  • häufiges destruktives Streiten, Eskalationen, Muster, die sich wiederholen
  • traumatische  bzw. entwicklungstraumatische Erfahrungen aus der Kindheit
  • Enttäuschungen, Kränkungen, Demütigungen, Zurückweisungen
  • Vorwürfe und Entwertungen, Machtspiele
  • unbefriedigende Sexualität
  • sexuelle Untreue, Außenbeziehungen
  • fehlende Zeit für das Paarsein
  • berufliches und familiäres Eingespanntsein
  • unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse
  • Streitpunkt Kinder und Kindererziehung
  • Einflüsse aus den Herkunftsfamilien, transgenerationale Traumata
  • Ängste und Abhängigkeiten
  • Neubestimmung einer Lebensphase
  • Zusammen bleiben oder die Beziehung beenden
  • Trennung, Scheidung

Wie lange dauert eine Paarberatung oder Paartherapie?

Sie kommen zu einem Erstgespräch, bei dem wir anderthalb Stunden Zeit haben, uns Ihrem Konflikt oder Ihren Themen zu widmen, eine weitere Vorgehensweise zu besprechen oder einen Lösungsansatz zu finden. Danach entscheiden Sie und ich, ob es eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit gibt.
Für eine Beratung reichen manchmal schon wenige Termine, für eine Therapie werden es wahrscheinlich etwas mehr Sitzungen sein. Aber dies sind nur Erfahrungswerte. Entscheidend ist der Prozessverlauf.

Wann ist eine Paarberatung oder Paartherapie erfolgreich?

In der systemischen Therapie regt der Therapeut die Klienten durch verschiedene Methoden dazu an, die für die eigene Entwicklung bzw. Beziehung förderlichen Lösungsansätze zu finden. Dabei können die Ergebnisse durchaus unterschiedlich sein:

  • Das Paar kommt gemeinsamen zu neuen Lösungen,
  • das Paar geht mit den vorhandenen Konflikten entspannter um,
  • das Paar klärt Themen, kann sie aber nicht gemeinsam lösen.

Eine Prognose für den Verlauf einer Beratung oder Therapie gibt es nicht, aber meist stellt sich schon nach kurzer Zeit heraus, wie es weiter gehen kann.

Ist der Therapeut/die Therapeutin unparteiisch?

In einer therapeutischen oder Beratungssituation ein Therapeut/Therapeutin steht zwei Personen gegenüber, und es stellt sich die Frage, ob er oder sie tatsächlich unparteiisch sein kann. Durch verschiedene Ausbildungen und Berufserfahrung habe ich gelernt, den Blick von außen auf Ihr Beziehungssystem zu werfen und mich nicht involvieren zu lassen oder mich auf eine Seite zu stellen. Ich lasse diese Allparteilichkeit regelmäßig in den Sitzungen von Ihnen überprüfen.

Sollten Sie allein oder zu zweit in die Paarberatung oder Paartherapie kommen?

Für eine Paarberatung oder Paartherapie ist es sicherlich am sinnvollsten, zu zweit zu kommen. Manchmal aber fehlt die Bereitschaft eines Partners, sich auf die Beratung oder Therapie einzulassen. Dann kann auch mit einem Beziehungspartner allein gearbeitet werden. Dadurch, dass sich ein Aspekt der Beziehung verändert, kann sich ggf. auch etwas an der Gesamtsituation verändern.

Warum sollten Sie ausgerechnet zu mir kommen?

Ich bin sympathisch.
Ich bin kompetent, beziehungserprobt und lebenserfahren.
Ich bin empathisch und humorvoll.
Ich bin flexibel in den anzubietenden Beratungs- und Sitzungszeiten.
Ich liebe es, Paare auf ihrem Weg zu unterstützen.